Dienstag, 6. November 2012

lost and insecure

 Ich habe vor kurzen - genauer gesagt am 26.10.2012 um 03:56 - einen Text verfasst, den ich gerade wieder aufgefunden habe und als beinahe veröffentlichungswürdig empfand.

Auf das sentimentale Ich-will-glücklich-sein-Gelaber könnt' ihr gepflegt spucken, aber naja, Mal sehen, wer es überhaupt liest.
Wer mir danach an den Kopf wirft, dass ich depressiv sei, den werde ich wohl gepflegt anspucken. 
So.



Da um diese so frühe Uhrzeit - wie fast immer - eigentlich keiner da ist oder nur online, klatsch ich nun 'n Text hier hin und erwarte nicht einmal, dass er gelesen wird. Ich möchte lediglich loswerden, wie's im Moment in mir aussieht, auch wenn da nicht viel mehr ist als eine schier endlose Leere.

Warum es mir beschissen geht vielleicht zuerst. Ich weiß nicht, ob ihr das Gefühl kennt unglücklich zu sein. Die meisten der Menschen, die mir in meinem Alltag über den Weg laufen, kennen es nicht. Es erfüllt einen ganz und gar nicht. Es zerstört und reißt alles heraus, was vorhanden ist. Bist Du einmal unglücklich, dauert es bis Du wieder aufbauen kannst glücklich zu sein.
Oder, da gibt es noch die unwahrscheinliche Variante, die in 9 von 10 Fällen nicht eintrifft und zwar, dass man einen Menschen kennenlernt, der das glücklich sein ohne eine gewisse Vorarbeit oder Leistung ermöglicht.
Nun denn, ich bin gerade im Stadium unglücklich. Eigentlich schon etwas länger, rund zweieinhalb Monate, was weder meinen Drogenkonsum noch meine mehrfachen Rückfälle entschuldigt, dessen bin ich mir durchaus bewusst.

Gestern hatte Herr von und zu Lenzer unerwartet um ein Gespräch gebeten, welches darauf hinauslief, dass er eigentlich sprach und ich alle rund 30 Sekunden austickte. Er und zahlreiche andere mir wichtige Menschen behaupteten vor Kurzem, dass ich nicht mehr ich sei, woraufhin mir vielerlei Kontakt unterbrochen und unterbunden wurde. Dass es mir dadurch nicht besser gehen konnte war klar. Naja. Also durfte ich mir gestern Mal nicht anhören wie dumm und scheiße und was weiß ich noch ich bin, nein, ich mache anscheinend nun sogar deutlich oder sichtbar Fortschritte. Also in der Selbstfindung. Im Glücklich sein ist's überbewertet.
Ich solle Mal wieder ein wenig mehr Lachen. Dabei kommen mir schon wieder die Tränen. Ich weiß nicht warum, aber Okay.

Als ich gestern Lina so im Arm hatte und sie am Heulen war, wurde mir bewusst, dass sie mir wirklich gefehlt hat und ich realisierte erst dann, dass sie wirklich hier war oder im Moment noch ist. Alter, das Mädchen ist mein Leben. Wegen niemandem anderen auf diesem god damn Planeten lebe ich noch. Dazu ist zu wissen, dass wir krasse Zeiten zusammen durchgemacht haben. Wegen ihr kenne ich Dennis, wegen Dennis so ziemlich alles, was mir in den letzten zwei oder drei Monaten so an's Herz gewachsen ist, auch wenn's eigentlich nur vier Menschen sind, bei denen ich wirklich sagen kann, dass sie es bis an mein Herz geschafft haben. Ich weiß nicht einmal warum ich das hier alles gerade schreibe, aber naja.
Kommen wir nun zu dem Punkt, warum ich unglücklich bin.
Ich sehe einfach keinen Grund glücklich zu sein und habe dem Anschein nach sogar vergessen, wie sich das anfühlt. Ich hab's schlichtweg verloren.
Das ist das, was meine Leere ausmacht. Leere.

Ich wurde letztens von einem Freund gefragt, was mir denn fehlt.
Ich antwortete mit folgendem Text:

Was mir fehlt?
'n Held. Ein menschliches Wesen, welches mich aus dem Loch zieht, in das ich gefallen bin. Was mir das Gefühl gibt, wertvoll und besonders zu sein. Ein Mensch, der da ist, rund um die Uhr und nicht nur auf Bereitschaft. Einer, der erkennt, wann das Lächeln aufgesetzt ist und wann es echt ist. Jemanden, der mich zum Lachen bringt, egal, wie beschissen es mir geht. Jemanden, der es ganz und gar verhindert, dass es mir beschissen gehen könnte. Einen Menschen, der mir nicht nur sagt, dass alles sich wieder zum Guten wendet, sondern zeigt, dass es wirklich wieder gut wird. Jemand, der mich akzeptiert wie ich bin und mir nicht vorwirft, ich wäre nicht mehr ich. Jemanden, der mich nicht fallen lässt, nur, weil ich Fehler mache. Jeder verdammte Mensch macht Fehler. Jemanden, der einfach da ist und mir mein Leiden nimmt. Jemanden, der mich versteht. Hallo, nicht existentes Wesen. Meld' Dich.

Vermutlich würde mich im Moment nicht einmal dieses nicht existente Wesen glücklich machen, aber hey, ich wär' fuckin' gern Mal wieder von grundauf glücklich, so richtig. Oder einfach nur verstanden, das würde auch reichen, haha. Ich bin schon erbärmlich. Keine Ahnung, wann das das letzte Mal passierte. 09.06.12 war ich's für 'n Moment, 25.7. war ich's für einen Moment, aber nie hält es an.

Ich muss immer wieder über diese niedlichen Probleme von den Menschen heutzutage lächeln. "Oh Gott, lass' uns zu Douglas gehen, ich habe Augenringe!" oder "Der Typ auf den ich steh' liebt eine andere, heul quak schnief."

Die Fragen, die sich mir daraus stellen sind immer Bin ich zu anspruchsvoll oder anspruchslos? Habe ich komplett einen an der Waffel oder mach' ich irgendetwas falsch? Sind diese Menschen glücklich?
Die meisten scheinen nun schon mit dem Glück aus der Tafel, auch Schokolade, zufrieden zu sein. Mir hilft's nicht. Was mache ich nur falsch.
Ich könnt' schon wieder heulen, ich sentimentales Stück Scheiße.

Over and Out, Jessica.

1 Kommentar:

Lina hat gesagt…

Ich hab mal dezente Tränen in den Augen. ;*